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Die Bedeutung von Pascal


Bei Pascal handelt es sich um eine kompilierende Sprache, entsprechende Compiler sind für alle bekannten Platformen verfügbar (auch auf 64bit-Systemen).

Pascal beruht auf ALGOL und ist eine der ältesten Programmiersprachen. Das wichtigste Konstruktionsprinzip war, die Sprache so einfach wie möglich zu gestalten, damit sie in der Ausbildung genutzt werden konnte. Gleichzeitig sollte strukturierte Programmierung möglich sein.

Pascal zeichnete sich durch die strikte und einfach verständliche Syntax aus, sowie dadurch, dass es keine kontextabhängigen Interpretationen des Codes gab. Somit unterstützte der Compiler im Gegensatz zu Sprachen wie C eine sichere Software-Entwicklung, und im Gegensatz zu Sprachen wie Fortran Struktur und gute Lesbarkeit. Einer der wesentlichen Nachteile der ursprünglichen Implementierung war, dass eine Modularisierung im Sinne getrennter Compilierung nicht vorgesehen war - ein Manko, das mit Modula-2 behoben wurde. Plattformspezifische Implementierungen sahen für diese Lücke jedoch immer eine Lösung vor (z.B. die Units von Turbo-Pascal, oder später die Module in ANSI/ISO Extended Pascal).

Pascal erlebte eine Blütezeit, als die Firma Borland eine Version mit dem Namen Turbo Pascal publizierte, in der die ursprünglich nur zu Lehrzwecken geschaffene Sprache so stark erweitert wurde, dass viele weit verbreitete Programme damit entwickelt wurden. U.a. wurde dabei auch die Objektorientierung in Pascal eingeführt. Object Pascal ist die Grundlage der visuellen Klassenbibliothek Visual Class Library (VCL), auf der Delphi basiert, sowie der neueren Class Library for Cross Platform (CLX), auf der Kylix basiert. Beide Bibliotheken sind stark miteinander verwandt, und es ist häufig einfach, eine für die VCL geschriebene Komponente nach CLX zu portieren.

Ein Unterschied zu z.B. C++ ist, dass es nicht möglich ist Objektinstanzen auf dem Stack anzulegen, d.h. alle Instanzen werden auf dem Heap angelegt. Viele der Elemente und Ideen von ObjectPascal sind in die neue Programmiersprache C# und das Microsoft .NET Framework übernommen worden.

Jedoch gingen die Richtungen von Turbo-Pascal und Delphi auseinander und auch das kostenlose FreePascal nahm einen etwas anderen Weg, so dass die Sprachen heute zwar noch artverwannt, jedoch nicht mehr vollständig portierbar sind. Das jüngste Kind von Borland ist Lazarus, welches frei ist wie FreePascal, jedoch wieder alle Einflüsse auf Pascal zusammenfässt.

Letztes Update: 21.04.04
© Thomas Weiß